Dr. Curd Knüpfer
Alumnus
Right-wing Realities? News Media Fragmentation, Conservatism and the Framing of U.S. Foreign Policy
Dissertation in Politik
Mentoring Team:
First supervisor: Prof. Laura Viola
Second supervisor: Prof. Harald Wenzel
Third supervisor: Prof. Robert Entman
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Phänomen der Medienfragmentierung in den USA sowie der Berichterstattung über amerikanische Außenpolitik. Primär wird die Annahme geprüft, dass eine explizit rechts-konservative Form der Nachrichtenproduktion signifikante Unterschiede aufweist gegenüber denen der traditionellen, zentristischen Leitmedien oder den Debatten politischer Eliten und bezüglich der Darstellung medialer Realitäten, die außerhalb des unmittelbaren Erlebnisbereichs der amerikanischen Öffentlichkeit liegen. Hierzu wurden Fälle ausgewählt, welche durch ein ausreichend hohes Maß an Ambiguität und potentieller Politisierung gekennzeichnet sind, um sowohl ein Mindestmaß an Flexibilität und Freiraum hinsichtlich der Darstellung externer Ereignisse aufzuweisen, als auch eine Einschätzung des Einflusses konservativer Ideologien und politischer Präferenzen zu ermöglichen. Die ausgewählten Fälle betreffen die Thematik des globalen Klimawandels im Vorlauf zum Kopenhagener Abkommen, die honduranische Staatskrise des Jahres 2009 sowie die Veröffentlichung eines Berichts der Internationalen Atomenergie-Organisation im Jahr 2011 samt der anschließenden Berichterstattung über das iranische Atomprogramm. Durch eine Frame-Analyse über eine qualitative Datenanalyse Software ließ sich aufzeigen, dass die Darstellungen dieser Ereignisse durch konservative und Mainstream-Medien zwar tatsächlich signifikante Unterschiede aufwiesen, diese aber oftmals weder so beträchtlich waren wie gängige Annahmen über den Prozess der Medienfragmentierung es nahelegen würden, noch dass die Darstellung durch diverse konservative Medien immer kohärent gewesen wäre. Dabei schwankte das Maß an Interpretationsspielraum, welches konservative Medien sich in ihrer Projektion einer bestimmten Wirklichkeit zu Nutze machten, und erwies sich als stark abhängig von spezifischen politischen Präferenzen.