The Contemporary African Diaspora: Traveling Cultures in the New Black Atlantic
Das Ziel des zweitägigen Workshops in Berlin, der vom 21. bis zum 23. Juni, am John-F.-Kennedy Institut (JFKI) der Freien Universität Berlin stattfand, war es, gemeinsame kritische Perspektiven auf die sich gestaltenden Prozesse von Migration und kulturellem Austausch in der gegenwärtigen afrikanischen Diaspora zu entwickeln. Im Verlauf des Workshops wurden insgesamt neun thematisch einschlägige, wissenschaftliche Vorträge zum Workshopthema von internationalen Wissenschaftler*innen gehalten.
Die inhaltliche Arbeit am ersten Tag brachte heterogene Forschungsfragen und –felder für die transdisziplinäre kulturwissenschaftliche Erforschung des gegenwärtigen Black Atlanticszutage. Dies erschließt sich bereits aus den vorliegenden Vortragstiteln, die jeweils die zentralen Forschungsgegenstände benennen. Dennoch wurde in allen Vorträgen deutlich, dass die Multi-Perspektivität und die Komplexität der Figur des „neuen Black Atlantic“ zu kritischem und akademischen Austausch nicht nur einladen, sondern diesen vielmehr auch in Zukunft in dieser Konstellation notwendig machen. Konzeptuell ging der Workshop daher insofern voll auf, dass die beteiligten Wissenschaftler*innen sich alle an der Frage nach der Wirksamkeit, des kritischen Potential und der genauen Beschaffenheit dieses Begriffsraumes aus ihrer jeweiligen Forschungsperspektive abarbeiten. Wie zu erwarten war, stand am Ende dann auch nicht ein absolut konsensfähiger Begriff, sondern eine reichhaltige und intensiv geführte Debatte über die weitere Arbeit an selbigem.
Einigkeit bestand aber darin, dass der Vorstoß zu einem kulturwissenschaftlich und historisch kritischem Verständnis dessen, was neue Bewegungs- und Austauschprozesse in der afrikanischen Diaspora bedeuten könnten, unbedingt relevant und – wie bereits betont – notwendig ist. Schon die institutionelle und bürokratische Herausforderung, die eine Einbindung von in Afrika etablierten Wissenschaftler*innen stellt, spricht für die Relevanz der Erforschung der afrikanischen Diaspora als transatlantische Forschungspraxis.
In diesem Sinne zeichnete sich klar ab, dass dieser Workshop als erstes Treffen die Grundlage einer hoffentlich lange bestehenden Forschergruppe bilden würde, die sich inzwischen als „African Atlantic Research Group (AARG)“ verfestigt hat.