Arbeitsgruppe Staatsschulden in der Demokratie
Zwei Vorgänge haben die öffentliche Debatte in Deutschland über das schon lange virulente Streitthema „Staatsschulden“ angeheizt: die weltweite Explosion der Staatsverschuldung als Folge der schweren Finanz- und Wirtschaftskrise seit 2008 – der seit 2010 die Schuldenkrise einiger Eurostaaten folgt – und die Verankerung der sogenannten Schuldenbremse im Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland zur Jahresmitte 2009. Argumente und Standpunkte, die in den Medien, von politischen Entscheidungsträgern und auch in Wissenschaftlerkreisen zu Fluch und Segen von Staatsschulden vertreten werden, sind nicht nur äußerst kontrovers. Sie beruhen häufig auch auf Dogmen, wirtschaftlichen Interessen, falschen Analogien und mangelnden Kenntnissen über volkswirtschaftliche Kreislaufzusammenhänge sowie politische Prozesse. Um dieser Verwirrung abzuhelfen und aufklärend zu wirken, ist die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina einer Initiative von Carl-Ludwig Holtfrerich gefolgt und hat die Mittel zur Einrichtung einer interdisziplinären Arbeitsgruppe zum oben genannten Thema bereit gestellt. Unter dem Vorsitz von Holtfrerich arbeiten12 renommierte deutsche Wissenschaftler seit November 2011 an dem Thema. Im Rahmen eines Symposiums in Berlin (BBAW) Ende 2012 wurde die Expertise hochkarätiger Wissenschaftler aus den USA, Europa und Japan hinzugezogen. Der Abschlussbericht wurde im May 2015 auf Deutsch und im August 2016 auf English veröffentlicht.
Beide Versionen sind online verfügbar (siehe Linkliste).