Am 1. November 2011 berief Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler Carl-Ludwig Holtfrerich in eine sechsköpfige Unabhängige Geschichtskommission. Diese soll die Geschichte des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) und seiner Vorgängerinstitutionen umfassend erforschen. Im Unterschied zu ähnlichen Projekten anderer Bundesministerien und Bundesämter beschränkt sich dieses Projekt nicht auf die NS-Zeit und den Übergang zur Bundesrepublik. Ausgehend von der Gründungsgeschichte des Reichswirtschaftsamtes, das 1917 durch Ausgliederung der zuvor für Wirtschaftspolitik zuständigen Abteilung des  Reichsinnenministeriums  geschaffen worden war, umfasst das Forschungsprojekt den Zeitraum bis zur Wiedervereinigung im Jahre 1990. Es werden 4 Bände erarbeitet, nämlich jeweils für die Zeitabschnitte bis 1933, 1933-45, 1945-1990 für die BRD und 1945-90 für Parallelstrukturen in der DDR. Holtfrerich ist verantwortlicher Herausgeber für den ersten Band bis 1933. Er hat Kollegen, auch aus den USA, UK und der Schweiz, die über reiche Forschungserfahrungen in deutscher Wirtschaftsgeschichte des 20. Jahrhunderts verfügen, als Autoren der Beiträge zu unterschiedlichen Themen und Zeitabschnitten gewonnen und wird auch selbst drei Beiträge zu jenem Band verfassen. Zu Quellenstudien werden die Autoren nicht nur das Bundesarchiv in Berlin und Koblenz und Staatsarchive der Bundesländer, sondern auch das Sonderarchiv in Moskau, sowie Staatsarchive in London, Paris und Washington, D.C., aufsuchen.

Am 7. Dezember 2016 übergab die Geschichtskommission Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel ihren vierbändigen Abschlussbericht und stellte auf einer öffentlichen Tagung im Bundeswirtschaftsministerium zentrale Ergebnisse vor.

Bildquelle: BMWi/Weiss